79,5 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht
Der UNHCR-Jahresbericht 'Global Trends' zeigt, dass mehr als ein Prozent der weltweiten Bevölkerung auf der Flucht ist. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Menschen auf der Flucht erneut auf ein trauriges Rekordhoch. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien.
Laut Bericht kommen mehr als 68 Prozent der Menschen aus den Ländern Syrien, Venezuela, Afghanistan, dem Südsudan und Myanmar. Dabei machen die Menschen aus Syrien allein ein Sechstel der weltweiten Gesamtzahl von Flüchtlingen, Asylsuchenden und Binnenvertriebenen aus.
Corona-Pandemie verschlimmert die Lage
Aufgrund der Corona-Pandemie sind derzeit tausende von Kindern und ihre Familien im Nordwesten Syriens gezwungen, in ihre vom Konflikt zerstörten Häuser zurückzukehren. In den vormals umkämpften Gebieten haben die Menschen jedoch weder Wasser noch Strom und es gibt kaum Schulen und Krankenhäuser. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni fordert Save the Children einen uneingeschränkten Zugang für humanitäre Helfer zu den Menschen in der Region.
Waleed*, 50, musste während der Eskalation der Gewalt mit seiner achtköpfigen Familie aus der Stadt Idlib fliehen. Sie teilten sich eine Drei-Zimmer-Wohnung mit vier anderen Familien. Als wegen des Corona-Virus die Isolationsmaßnahmen begannen, hielten sie es nicht mehr dort aus.
Viele Familien befinden sich aufgrund der wirtschaftlichen Instabilität und der raschen Abwertung der Währung nun in einer noch größeren Notlage. Da der Wert der syrischen Lira ein Rekordtief erreicht hat, steigen die Lebensmittelpreise enorm an. Der Preis für Brot hat sich innerhalb einer Woche verdoppelt. Auch andere wichtige Dinge sind für viele Familien unbezahlbar geworden.
Save the Children ist vor Ort
Save the Children und seine Partner arbeiten in ganz Nordwestsyrien daran, die Risiken von COVID-19 für Kinder und ihre Familien zu mindern, darunter körperliche und emotionale Misshandlung, soziale Ausgrenzung, psychische Auswirkungen und psychosoziales Leid sowie geschlechtsspezifische Gewalt oder Risiken für unbegleitete und getrennte Kinder.
*Name zum Schutz geändert.