Der vergessene Krieg: Millionen Kinder im Jemen hungern
Bewaffnete Konflikte, Hunger, steigende Lebensmittelpreise: Nach sechs Jahren Krieg im Jemen brauchen mehr als 20,7 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe – das sind 66 Prozent der Gesamtbevölkerung. Millionen Kinder sind mangelernährt. Wir setzen uns dafür ein, dass sie nicht vergessen werden und die Hilfe erhalten, die sie dringend benötigen.

Die Situation im Jemen scheint immer mehr von den hiesigen Nachrichtenbildschirmen zu verschwinden. Doch Ameen* kann nicht einfach die Augen vor dem verschließen, was dort dennoch Tag für Tag passiert. Denn er und seine Familie leben in Hajjah im nordwestlichen Jemen. Seit Jahren muss Ameen* sich täglich mit seiner Familie einer Realität stellen, die vor allem von Hunger geprägt ist.
Ameen* ist Landwirt und hat vier Töchter. Der Krieg hat für ihn alles verändert. Während es früher Benzin an jeder Tankstelle gab, ist jetzt keines mehr zu bekommen. Die Lebensmittelpreise sind mittlerweile so sehr gestiegen, dass die Familie Schwierigkeiten damit hat, genug zu essen zu finden. Ein Sack Mehl kostet inzwischen umgerechnet 63 Dollar, früher waren es 20 Dollar. Das kann sich Ameen* nicht leisten. Weil auch seine Frau Mouna* nicht ausreichend nahrhaftes Essen bekommt, kann sie die jüngste Tochter Arwa*, 15 Monate, nicht stillen. Ameen* sagt, dass seine Frau krank und müde sei.

Konkrete Hilfe durch Nahrung und Bargeld
Aufgrund der verzweifelten wirtschaftlichen Lage der Familie ist Arwa* unterernährt. Ihre Eltern haben sie in eine von Save the Children unterstützte Klinik gebracht, wo sie behandelt wird. Die Familie hat nährstoffreiche Nahrung für Arwa* erhalten, sowie Bargeldtransfers. Save the Children arbeitet seit 1963 im Jemen, unter anderem in den Bereichen Bildung, Kinderschutz, Gesundheit und Ernährung. Seit der Konflikt im März 2015 eskaliert ist, haben wir mehr als drei Millionen Menschen mit unserer Nothilfe erreicht – darunter mehr als zwei Millionen Kinder.
*Name zum Schutz geändert