Wirbelsturm bedroht Indien: Viele Familien evakuiert
Ein schwerer Wirbelsturm ist auf die indische Ostküste getroffen. Zyklon "Fani" bedroht insbesondere die Staaten Andhra Pradesh und Odisha. Mehr als 800.000 Menschen, darunter 350.000 Kinder, sind akut gefährdet. Viele Familien sind bereits evakuiert worden. Ein Nothilfeteam von Save the Children ist bereits auf dem Weg nach Odisha.
Der extreme Sturm hat sich im Golf von Bengalen gebildet und bringt neben Orkanböen auch heftigen Starkregen mit. Die Behörden haben Hunderttausende Menschen aufgefordert, die betroffene Küstenregion zu verlassen. Laut Meteorologiebehörde werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern erwartet, die Küstenstadt Puri im Bundesstaat Odisha sei besonders bedroht. Ein Gebiet mit rund 800.000 Einwohnern werde evakuiert. Schulen bleiben geschlossen, Züge fallen aus. Der Sturm zieht weiter Richtung Norden und bedroht auch die Küste von Bangladesh.
Expertenteam auf dem Weg in Küstenregion
Ein Notfallteam von Save the Children ist auf dem Weg, um bei Eintreffen des Zyklons in der Region zu sein und die nötige Hilfe zu koordinieren. Es stehen Nothilfegüter wie Zelte, Haushalts- und Hygienesets bereit, um sie schnell an Menschen in Not verteilen zu können.
Seit 1960 arbeitet Save the Children in Indien und ist sehr erfahren im Umgang mit Naturkatastrophen. Schnelle Nothilfe wurde geleistet und in enger Kooperation mit der Regierung sind viele Schulungsmaßnahmen umgesetzt worden, um die Bevölkerung auf Notsituationen vorzubereiten. So hat Save the Children etwa 80 Jugend-Teams mit 2.000 Jugendlichen und rund 1.200 jüngeren Kinder in 80 Dörfern in Andhra Pradesh aufgebaut.
3.200 junge Menschen geschult für Notfallsituationen
Vikas Gora, Leiterin von Save the Children in Südindien erklärt: „Diese Region ist anfällig für Zyklone, wir haben hier nahezu jedes zweite Jahr einen. Deshalb haben wir Dorfgemeinschaften dabei unterstützt, sich vorzubereiten und Rettungs- und Vorwarn-Teams zu bilden. Wir haben rund 3.200 junge Menschen geschult, sich und ihre Dörfer in Stürmen wie diesen zu schützen.“
Auch seien die Dörfer mit Nothilfe-Material ausgestattet und etwa Sirenen, Gaskocher, Reisvorräte sowie Computer und Radios mit Solarpanels verteilt worden. Da in Sturmkatastrophen die Stromversorgung oft zusammenbricht, ist dies eine wichtige Maßnahme. „Auf diesem Wege erhalten die Betroffenen sofortige Warnungen und Informationen und sind in der Lage auch ihrerseits wichtige Informationen an die Behörden zu geben“, so Vikas Gora.