Flutkatastrophe in Pakistan: Zeiten der Cholera
Noch gibt es unterschiedliche Prognosen hinsichtlich einer bevorstehenden Cholera Epidemie im Katastrophengebiet von Pakistan. Eines ist aber sicher: kommt es zum Ausbruch, stehen tausende Menschenleben auf dem Spiel. Gerade in Katastrophenfällen wie in Pakistan ist die Seuchengefahr sehr hoch. Die Wassermassen sind verdreckt und mit einer Vielzahl von Keimen kontaminiert, dennoch trinken die Familien davon, um nicht zu verdursten.
Cholera ist eine bakterielle Infektion des Magendarmtraktes. Ihren geographischen Ursprung hat die Cholera im Flussdelta des Ganges, Indien. Übertragen wird das Bakterium Vibrio cholerae durch kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel. Nur in einem Bruchteil der Fälle wird das Bakterium von Mensch zu Mensch übertragen. Besonders tückisch ist die Krankheit, da sie eine kurze Inkubationszeit (1-3 Tage) hat und schlagartig mit heftigstem Brechdurchfall beginnen kann. Innerhalb weniger Stunden verlieren die Erkrankten mehrere Liter Flüssigkeit und der Mineralstoffhaushalt entgleist. Wird der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust nicht umgehend ausgeglichen, verläuft die Cholera in vielen Fällen tödlich. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder.
Die Behandlung ist einfach und günstig, allerdings in besonders armen Ländern oder in einer akuten Notsituation nicht immer schnell genug zu gewährleisten. In Pakistan ist es jetzt wichtig, die betroffenen Familien mit sauberem Trinkwasser und Nahrungsmitteln zu versorgen und auch im Chaos ein Mindestmaß an Hygienestandard zu schaffen. Wir brauchen Trinkwasservorräte, orale Rehydrationsmittel und Infusionen sowie Antibiotika für besonders schwere Fälle.