PROJEKTSTART: ASAP! Schule als sicherer Ort für alle
Der Name ist Programm: Das neue Projekt ASAP! möchte Schulen zu sicheren Orten machen und das so schnell wie möglich (Engl. “as soon as possible, asap”). Mit praxisnahen Materialien und Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte und anderes Schulpersonal sorgt das Projekt dafür, dass Schulen beim Thema Kinderschutz aktiv werden.
SCHULEN STÄRKEN - SCHÜLER*INNEN SCHÜTZEN
In Deutschland – wie auch in anderen Ländern – erleben viele Kinder und Jugendliche Gewalt. Im Jahr 2021 stellten die Jugendämter in Deutschland bei über 59.900 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung durch Vernachlässigung, psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt durch Familienmitglieder, Gleichaltrige oder Autoritätspersonen fest.
Bei der Prävention von Gewalt gegen Kinder nehmen Schulen eine zentrale Rolle ein, denn sie haben eine Doppelfunktion im Kinderschutz: Zum einen sind sie angehalten, mit Jugendämtern und freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe zusammenzuarbeiten, wenn sie vermuten, dass ein*e Schüler*in von Gewalt betroffen ist. Aber bisher wird nur etwa jeder zehnte Hinweis auf Kindeswohlgefährdung von einer Schule gemeldet. Zum anderen müssen Schulen sicherstellen, dass Schüler*innen innerhalb der Institution Schule vor Gewalt geschützt sind.
Ein wichtiger Baustein für den Schutz von Schüler*innen in Schulen sind Schutzkonzepte, die Standards und Prozesse für den Kinderschutz vorgeben. Seit 2021 sind Schulen in Berlin sogar gesetzlich verpflichtet, eigene Schutzkonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Doch vielen Schulen fehlt es an der Expertise, wie ein solches Schutzkonzept aussehen soll/entwickelt werden kann.
Das Projekt ASAP! setzt hier an: es stärkt Schulen für die Zusammenarbeit mit anderen Kinderschutzakteur*innen und bietet ihnen fachliche Unterstützung für die Entwicklung eines eigenen Schutzkonzepts.
ASAP! BIETET PRAXISNAHE WEITERBILDUNG
Insgesamt können 24 Sekundarschulen aus ganz Berlin an dem Fortbildungsangebot teilnehmen. Lehrkräfte, Schulleitungen und anderes Schulpersonal stärken dabei ihre Fähigkeit, Anzeichen von Gewalt gegen Schüler*innen zu erkennen und angemessen zu reagieren. Dadurch bekommen sie Handlungssicherheit in der Zusammenarbeit mit externen Kinderschutzakteur*innen, wie Jugendämter und Kinderschutzorganisationen.
Außerdem erhalten Teilnehmer*innen bedarfsorientiertes Fachwissen und praktische Impulse zur Erarbeitung ihrer schuleigenen Schutzkonzepte und können sich, während der wöchentlich angebotenen Sprechzeiten, von erfahrenen Trainer*innen beraten lassen. Zusätzlich erhalten sie Informationsmaterialien zum Kinderschutzsystem, zu Gefährdungsmerkmalen, zur Kooperation mit Jugendämtern und anderen Akteur*innen der Kinder- und Jugendhilfe sowie zu Unterstützungs- und Beratungsstellen in Berlin.
SCHÜLER*INNEN REDEN MIT!
Ganz wichtig bei der Entwicklung eines Schutzkonzeptes ist die Beteiligung der Schüler*innen. Schließlich geht es um ihre Sicherheit und ihre Schule. Daher sollten sie aktiv bei der Erarbeitung und Umsetzung der Schutzkonzepte eingebunden werden. Denn nur wenn die Maßnahmen für den Schutz der Schüler*innen aktiv in den Schulalltag integriert und von ihnen gelebt werden, kann Gewalt gegenüber und zwischen ihnen entgegengewirkt werden.
Wie die Partizipation von Schüler*innen gelingen kann und welche Methoden dabei helfen können, wird in Workshops mit einer Gruppe von Jugendlichen erarbeitet. Das Ergebnis der Workshops wird in Form eines Methodenkoffers den teilnehmenden Schulen und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Vereinte Kraft und Expertise
Das Projekt wird gemeinsam von Save the Children Deutschland, der Stiftung SPI, Sozialpädagogisches Institut Berlin “Walter May” sowie dem Verein Wildwasser Berlin e.V. durchgeführt und aus Mitteln des CERV-Förderprogramms (“Citizens, Equality, Rights and Values”) der Europäischen Union teilfinanziert. Mehr zum Projekt ASAP! As Soon As Possible, Schule als sicherer Ort für alle erfahren Sie hier.