Europawahl 2019: Drei Gründe, warum die Wahl wichtig für Kinder ist
Am 26. Mai 2019 ist es soweit: In Deutschland öffnen die Wahllokale zur Europawahl. Gemeinsam mit Millionen EU-Bürgerinnen und -Bürgern können wir über die Zukunft Europas entscheiden. 751 Politikerinnen und Politiker, davon allein 96 aus Deutschland, werden von uns beauftragt, unsere Interessen bestmöglich im Europäischen Parlament zu vertreten.

Nicht nur die gestiegenen Umfragewerte für europakritische Stimmen sorgen dafür, dass die diesjährige EU-Wahl in den Medien oft als Schicksalswahl für Europa betitelt wird. Speziell für heranwachsende Generationen, die im zukünftigen Europa aufwachsen sowie leben und arbeiten werden, ist der Ausgang der Wahl entscheidend. Denn: Das Europäische Parlament bestimmt gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union zum Beispiel den Haushalt der EU und beschließt Gesetze. Aber auch Kinder und Jugendliche außerhalb Europas sind von der Politik der EU betroffen: Die EU ist einer der wichtigsten humanitären und entwicklungspolitischen Akteure global. Aber warum ist die Europawahl so wichtig für Kinder?
1. Die EU unterstützt Kinder in Krisen.

Fast jedes 5. Kind auf der Welt lebt in einem Krisengebiet. Die Europäische Union ist der größte humanitäre Geber der Welt und spielt damit eine besondere Rolle dabei, Konflikte zu lösen und betroffene Kinder zu unterstützen. Weltweit nehmen die globalen Herausforderungen zu. Die Anzahl und Dauer von Krisen sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Trotz völkerrechtlichem Schutz werden Zivilisten täglich verwundet, getötet oder entführt. Insbesondere Kinder sind von diesen Entwicklungen betroffen. Nicht nur als größte humanitäre Geberin, sondern auch als geopolitisch zentrale Akteurin, kommt der EU eine besondere Rolle zu, sich den negativen Trends entgegenzustellen. Mit ihrem weltpolitischem Gewicht kann die EU weltweit die Einhaltung vom humanitären Völkerrecht verteidigen und dafür eintreten, dass Kinder in Krisen geschützt werden – zum Beispiel, in enger Zusammenarbeit mit Deutschland, das in der zweiten Jahreshälfte 2020 die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt und wie die EU ein wichtiger humanitärer Akteur ist.
2. Die EU hat sich verpflichtet, jedem Menschen ein gesundes Leben zu ermöglichen.

Zusammen mit ihren Mitgliedstaaten hat sich auch die EU zur Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung verpflichtet. Eines dieser Ziele ist es, allen Menschen auf der Welt – egal, wo sie leben und wie alt sie sind – ein gesundes Leben zu gewährleisten. Durch die Förderung lebenswichtiger Impfprogramme trägt die EU und ihre Partner bereits jetzt dazu bei, Kinder vor vermeidbaren Krankheiten zu schützen. Sie unterstützt zudem Entwicklungsprojekte, die darauf abzielen, Gesundheitssysteme aufzubauen und zu stärken. Um sicherzustellen, dass jeder Mensch ein gesundes Leben hat, sollte sich die EU für eine universelle Gesundheitsversorgung starkmachen. Jedes Kind sollte Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdienstleitungen wie Impfungen haben. Die EU kann zum Beispiel dazu beitragen, indem sie die Impfallianz Gavi durch mehrjährige Finanzierungszusagen unterstützt.
3. Die EU kann geflüchteten Familien und Kindern eine Perspektive bieten.

Noch nie mussten so viele Menschen aus ihrer Heimat fliehen wie heute. Kinder auf der Flucht sind besonders gefährdet und haben oft traumatische Erlebnisse hinter sich, wenn sie Europa erreichen. Es ist wichtig, ihnen und ihren Familien ein würdevolles Leben zu ermöglichen und ihnen Integrationsperspektiven zu bieten. Die EU hat in den vergangenen Jahren öffentliche Einrichtungen und Organisationen finanziell unterstützt, die sich um die Beratung und Integration von geflüchteten Menschen kümmern, zum Beispiel durch Bildungs- und Ausbildungsmaßnahmen. Besonders für Kinder ist es wichtig, nach Ankunft in Europa so schnell wie möglich wieder die Möglichkeit zu haben, in die Schule zu gehen und an dem Alltag teilnehmen zu können. Die EU kann eine solche nachhaltige Integration ermöglichen, in dem sie geflüchtete Kinder und Familien in der Abstimmung des mehrjährigen Finanzrahmens, dem langfristigen Haushaltsplan der EU, finanziell unterstützt.
Gemeinsam mit zahlreichen Kinderrechtsorganisationen setzen wir uns für ein Europa ein, indem jedes Kind eine Zukunft hat. Mehr als 270 Kandidat*innen aus ganz Europa haben bereits zugesagt, sich für Kinder stark zu zumachen. Weitere Informationen zu der Kampagne Vote for Children und dazu, welche Kandidat*innen bereits mitmachen, finden Sie hier: www.childrightsmanifesto.eu