Save the Children eröffnet erste temporäre Schule in Haiti
Für die Kinder im Bezirk Martissant in Port-au-Prince ist mit der Eröffnung der ersten temporären Schule wieder ein kleines Stück Normalität in ihr Leben gekehrt. 300 weitere Schulen sollen in den nächsten Wochen folgen und so möglichst vielen Kindern in Haiti wieder einen Alltag abseits ihrer traumatischen Erlebnisse durch das Erdbeben ermöglichen.
“Gerade Kinder sind besonders schwerwiegend von erfahrenen oder beobachteten Erlebnissen betroffen”, erzählt Annie Foster, die für Save the Children in Haiti vor Ort ist. “Hunderttausende haben ihr Zuhause verloren und leiden unter erheblichen Angstzuständen, zumal immer noch Nachbeben zu spüren sind und nachwievor viele Gebäude einstürzen. Die Einrichtung temporärer Schulen bietet Kindern die dringend benötigte Versorgung mit wieder fest strukturierten Aktivitäten. Hier können sie in einem sicheren Umfeld neue Kräfte sammeln und auf eine bessere Zukunft hoffen.” In den geschaffenen Klassenräumen – großen Zelten – können bis zu 400 Kinder lernen und spielen. Die Zahl der Schüler in Martissant ist binnen zwei Tagen bereits auf 132 gestiegen.
Insgesamt wird davon ausgegangen, dass circa 90 Prozent der Schulen in betroffenen Gebieten Haitis durch das verheerende Erdbeben beschädigt oder zerstört wurden. In einem Land, in dem bereits vor dieser Naturkatastrophe lediglich die Hälfte aller Kinder – und dann auch durchschnittlich nur vier Jahre lang- Schulen besucht haben, darf die Relevanz der Bereitstellung von Ausbildungsstätten daher auf keinen Fall unterschätzt werden. Um den Schulbesuch möglichst vieler Kinder deshalb weiterhin und dauerhaft sicherzustellen, arbeitet Save the Children eng mit der Regierung, öffentlichen, privaten und gemeindeinternen Schulen zusammen. “Besonders nach Zerstörungen solchen Ausmaßes wie in Haiti ist Bildung ein viel zu wichtiger Faktor, um vernachlässigt zu werden. Sie ist nicht nur ein universelles Anrecht, sondern bewahrt Kinder durch das Wissen um Hygiene und Gesundheit vor Krankheiten und Tod, unterstützt deren soziales Wohlbefinden, und bietet ihnen Stabilität und Raum für gemeinsame positive und entwicklungsgemäße Erlebnisse.”